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Einleitung

Zwischen 2010 und 2015 wurden jährlich ca. 8 Millionen Hektar Wald abgeholzt, überwiegend in den Tropen. Besonders die Tropenregionen unseres Planeten sind geprägt durch hohe Armut und durch komplexe Ökosysteme mit hoher Artenvielfalt. Viele Menschen sind direkt oder indirekt abhängig vom Ökosystem Wald.

Permanente Abholzung hat häufig dramatische Folgen für die Existenzgrundlagen und Ökosysteme inklusive Artenvielfalt. Verheißungsvolle Politikansätze wie REDD+, Zahlungen für Ökosysteme, gute Regierungsführung oder FLEGT, u. a., wurden entwickelt, aber ihre Effektivität um gegen die Abholzung und ihre Folgen gegenanzusteuern ist noch nicht ausreichend in den meisten Ländern erforscht. Die Folgen der Abholzung hängen ab von geographischen, biologischen und sozioökonomischen Umständen. (GEIST ET AL. 2001; HOSONUMAET AL. 2012, KISSINGER ET AL. 2012; KÖTHKE ET AL.2013).

Probleme, verursacht durch Abholzung, treten an unterschiedlichen Ebenen zum Vorschein. Bei der Ebene Landnutzung müsste die Armut und der Lebensunterhalt studiert werden. Konsequenzen der reduzierten Ökosysteme sind für gewöhnlich bezogen auf höhere räumliche Skalen, wie z. B. die Nutzung von Wasserressourcen oder die Vermeidung von Erosionen auf die Wassereinzugsgebiete. Der kulturelle Verlust der Artenvielfalt und die Folgen des Klimawandels sind zusammenhängend auf globaler Ebene (FREMIER ET AL. 2013).

Um sich diesen Herausforderungen zu stellen, scheint es essentiell notwendig zu sein, Ansätze anzuwenden, die unterschiedlichen Ebenen zu integrieren für die Analyse der Abholzungsursachen, sowie Empfehlungen zu geben für eine effektive Verteilung von angemessenen Politikinstrumenten (GÜNTER ET AL. 2013).

Neben Strategien und Politikansätzen zur Vermeidung der Abholzung ist es ebenfalls notwendig, Wiederaufforstungs-Aktivitäten zu initiieren und gleichzeitig widernatürliche Anreize oder ungewollte Leakage-Effekte zu verhindern. Die Entwicklung von Strategien für nachhaltige Waldbewirtschaftung ist abhängig von nachhaltigen Nutzungskonzepten, welche den gesamten Landschaftskontext berücksichtigen.

Nachhaltige Waldbewirtschaftung muss über die Bewertung von Holz und alternativen Nutzungen hinaus gehen und benötigt eine Perspektive über den Waldrand hinaus; hin zu einem Landschaftsansatz, der Forst- und Agroforstsysteme integriert und Nicht-Waldsysteme ebenso berücksichtigt.(KNOKE ET AL. 2013).

Die Beziehung zwischen Interessenvertretern muss durch Politikinstrumente analysiert und optimiert werden, so dass die Existenzgrundlage der lokalen Bevölkerung verbessert werden kann. Gleichzeitig muss die Bereitstellung von Ökosystemleistungen auf Landschaftsebene sichergestellt werden. (FROST ET AL. 2006, PERSHA ET AL. 2011).

Da die Führungsstrukturen und Entscheidungsprozesse in vielen Entwicklungsländern oft ineffizient und unklar sind, werden offizielle de jure Landnutzungsentscheidungen häufig nicht adäquat umgesetzt de facto. (SAMNDONG, VATN 2012).

Nachhaltige Landnutzung erfordert ein tieferes Verständnis für die Entscheidungsprozesse und deren legalen und traditionellen Grundregeln. Im Zusammenhang mit dem Projekt werden zwei essentielle Politikinstrumente mit Potential zur Förderung nachhaltiger Forstwirtschaft erforscht: finanzielle Anreizsysteme und regulative Instrumente.

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