Arbeitspaket 3 | Lebensunterhalt und Opportunitätskosten
Landnutzungsentscheidungen werden de facto durch unterschiedliche Landnutzergruppen getroffen (z. B. Subsistenzorientiert, Marktorientiert). Diese unterscheiden sich je nach Land und Region. Um Landnutzungsentscheidungen politisch steuern zu können, so dass Waldnutzungsfunktionen erhalten und gefördert, sowie der Lebensunterhalt der lokalen Bevölkerung verbessert werden kann, ist ein tiefer gehendes Verständnis von Landnutzungssystemen, sowie der jeweiligen Nutzergruppen und ihren Entscheidungen notwendig.
Marktorientierte Landnutzer werden üblicherweise eher von monetären Anreizen und Marktstrukturen beeinflusst. Die Entscheidung zur Walderhaltung gegenüber alternativer Landnutzung ist dann v. a. von Preisanreizen geleitet. Subsistenz-orientierte Landnutzer bestreiten ihren Lebensunterhalt hingegen vorwiegend auf Basis stark differenzierter nicht-monetärer Ressourcen, die in soziale, natürliche, physische und Human-Ressourcen unterschieden werden (CHAMBERS, CONWAY, 1991).
Mangelnde finanzielle Ressourcen werden durch den Aufbau eines Portfolios an nicht-monetären ersetzt. Gleichzeitig sind alle Landnutzer betroffen von nationalen und sub-nationalen Gesetzen und teilweise auch von traditionellen Normen.
Die wichtigsten Parameter für Politikgestaltung lassen sich aus der Erforschung der Einfluss-Faktoren für Landnutzungsentscheidungen ableiten. Monetäre Politikinstrumente, wie Anreizsysteme und Ausgleichszahlungen aus PES oder REDD+, können effektiv sein, sofern ein Landnutzer sich durch finanzielle Anreize überhaupt beeinflussen lässt. In diesem Fall muss der adäquate Betrag zur Ausgleichszahlung erfasst werden. Subsistenzorientierte Landnutzer werden hingegen voraussichtlich hauptsächlich durch Sicherung der Nahrungsgrundlagen und andere existenzielle Ressourcen geleitet.
